
Ein Welpe zieht ein
In den letzten Wochen haben mich viele besorgte Welpenbesitzer angerufen, um Fragen zur ersten Zeit mit ihrem neuen Familienmitglied zu stellen. Ich möchte an dieser Stelle einige häufige Themen aufgreifen und beantworten, damit du als Welpenhalter gut vorbereitet bist und die ersten Wochen entspannt angehen kannst.
1. Dein Welpe braucht Zeit, um anzukommen
Dein Welpe kommt in eine völlig neue Welt – mit fremden Menschen, Gerüchen und ohne seine Mama und Geschwister. Er ist gerade mal 8 Wochen alt und muss sich an die neuen Eindrücke gewöhnen. Zu Beginn wird er wahrscheinlich etwas zurückhaltend sein und sich an seine neue Umgebung anpassen. Manche Welpen brauchen dafür nur wenige Tage, andere 2-3 Wochen. Wichtig ist: Hab Geduld und lass ihm Zeit, in Ruhe anzukommen. Jeder Welpe hat seinen eigenen Rhythmus, und es ist völlig normal, dass er anfangs etwas unsicher ist.
2. Stubenreinheit – Geduld ist gefragt
Ein weiteres häufiges Thema ist die Stubenreinheit. Viele Welpenbesitzer machen sich Sorgen, wenn der Welpe sein Geschäft nicht sofort draußen macht. Auch hier kann ich dich beruhigen: Das ist völlig normal. Der Welpe ist in einer neuen Umgebung, in der viele neue Reize auf ihn einprasseln. Es kann sein, dass er einfach keine Zeit findet, sich zu entspannen und sein Geschäft zu erledigen.
Wichtig ist, dass du mit deinem Welpen regelmäßig rausgehst – idealerweise alle 2-3 Stunden. Eine große Belohnung, wenn er draußen sein Geschäft macht, motiviert ihn, das Verhalten zu wiederholen. Um Ablenkungen zu minimieren, kann es auch hilfreich sein, immer die gleiche Runde zu gehen. So kann sich dein Welpe besser auf das Wesentliche konzentrieren.
3. Bissige Welpen – Kein Grund zur Panik
Ein weiteres Thema, das mich oft erreicht: „Unser Welpe beißt!“ Keine Sorge – das ist völlig normal! Welpen haben spitze Zähne, die manchmal ziemlich schmerzhaft sind, wenn sie mit unserer Haut in Kontakt kommen. Aber dein Welpe hat keinesfalls böse Absichten. Er muss erst lernen, dass er vorsichtiger mit Menschen spielen muss als mit seinen Geschwistern. In dieser Phase geht es vor allem darum, ihm das richtige Verhalten beizubringen.
Es kann auch passieren, dass der Welpe im Spiel überdreht und dann aufhören muss, wenn er frustriert wird. Auch hier ist Geduld gefragt. Du kannst ihm beibringen, wann das Spiel zu Ende ist, ohne dass er aufgeregt oder frustriert wird. Ein gut aufgebautes Abbruchsignal ist dabei sehr hilfreich, um ihm Grenzen zu setzen.
4. Frustrationstoleranz – Schritt für Schritt
Welpen müssen auch lernen, mit Frustration umzugehen. Das ist ein wichtiger Teil ihrer Erziehung. Ein einfaches Beispiel ist die Fütterung: Ein Welpe muss lernen, vor dem Fressen zu warten. Anfangs ist es nur eine kurze Zeit, später kann er lernen, sich hinzusetzen und geduldig zu warten, bis du ihm das Futter freigibst. Aber auch hier gilt: Jeder Welpe ist anders. Welche Übungen sinnvoll sind, hängt vom Charakter des Hundes ab. Sprich dazu am besten mit einem erfahrenen Trainer, der dir helfen kann, die richtigen Schritte zu finden.
5. Loben nicht vergessen!
Ein häufiges, aber wichtiges Thema: Das Loben deines Welpen. Hunde brauchen positive Bestätigung, um zu wissen, was sie richtig gemacht haben. Leider wird dies oft vergessen, weil wir viele Dinge als selbstverständlich ansehen. Wenn dein Welpe auf dein Abbruchsignal hört und das Beißverhalten einstellt, solltest du ihn unbedingt loben! Ohne Lob weiß der Welpe nicht, ob er das richtige Verhalten gezeigt hat. Stell dir vor, du würdest in einem fremden Land leben, ohne die Sprache zu verstehen, und dir würde nie gesagt werden, wenn du etwas richtig machst – das wäre frustrierend, oder? Daher: Lobe deinen Welpen, wenn er etwas gut gemacht hat, damit er schnell lernt, was erwünscht ist.
Fazit:
Die ersten Wochen mit einem Welpen sind eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Geduld, Verständnis und eine klare Kommunikation sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Dein Welpe muss nicht nur lernen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, sondern auch, wie er sich in der Beziehung zu dir und der Welt um ihn herum verhalten soll. Hab Geduld mit ihm und vergiss nicht, seine Fortschritte zu feiern – Schritt für Schritt werdet ihr gemeinsam zu einem tollen Team!

Silvester-Angst
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