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Die Rolle des Hundehalters

Wenn Dein Hund pöbelt oder in jeder Situation Angst zeigt, ist das nicht nur ein Problem des Hundes – auch die Rolle des Hundehalters ist entscheidend. Als Besitzer eines Hundes trägst Du eine enorme Verantwortung, wenn es darum geht, Deinem Hund Orientierung und Sicherheit zu geben. Denn, was viele Hundebesitzer nicht wissen: Hunde sind äußerst gut darin, die Körpersprache und das Verhalten ihres Menschen zu lesen. Und genau das kann den Unterschied ausmachen, ob Dein Hund souverän bleibt oder in Panik gerät.

Der ängstliche Hund und die „Teamchef“-Rolle

Ein ängstlicher Hund ist wie ein Kind, das nicht weiß, wie es mit einer schwierigen Situation umgehen soll – er fühlt sich alleine und unsicher. Wenn der Hund keine klare Führung von Dir als Halter erfährt, glaubt er, selbst Verantwortung übernehmen zu müssen. Diese „Teamchef“-Rolle ist jedoch eine, mit der er völlig überfordert ist. In solchen Momenten reagiert der Hund oft mit Angst oder Aggression, weil er sich nicht sicher fühlt und keinen vertrauten „Anführer“ hat, der ihm die nötige Sicherheit gibt.

Der selbstbewusste Hund – Wenn er das Steuer übernimmt

Auch ein selbstbewusster Hund kann in eine ähnliche Falle tappen. Er glaubt, auf sich allein gestellt zu sein, wenn Du ihm nicht die notwendige Sicherheit vermittelst. In diesem Fall übernimmt er die „Teamchef“-Rolle, weil er glaubt, dass Du die Situation nicht unter Kontrolle hast. Das führt dazu, dass der Hund beginnt, in verschiedenen Situationen die Kontrolle zu übernehmen – sei es durch Pöbeln oder durch das Blockieren von Begegnungen mit anderen Hunden. Er übernimmt die Verantwortung, weil er denkt, dass Du es nicht tust.

Der Hundehalter als „Teamchef“ – Souveränität ist gefragt

An diesem Punkt schließt sich der Kreis: Du als Hundehalter musst in erster Linie selbst die Rolle des „Teamchefs“ einnehmen – ruhig, souverän und bestimmt. Ein „Chef“ ist nicht laut, hysterisch oder überfordert. Vielmehr agiert er in sich ruhend, zeigt klare Grenzen und trifft Entscheidungen, ohne sich von den Emotionen der Situation leiten zu lassen.

Reflektiere Dein Verhalten als Hundebesitzer

Es ist wichtig, dass Du als Hundebesitzer reflektierst, wann die Problematik wirklich begonnen hat. War es tatsächlich das Pöbeln des Hundes, oder hat Dein Hund vielleicht schon viel früher begonnen, größere Abstände zu anderen Hunden zu halten oder sich steif zu machen, sobald er einen anderen Hund gesehen hat?

In solchen Momenten ist es entscheidend, wie Du reagierst. Einige Hundebesitzer sagen in solchen Situationen oft Dinge wie: „Stell Dich nicht so an“, „Der tut Dir doch nichts“, oder „Komm, wir gehen weiter, der kennt uns doch.“ Was passiert jedoch in diesem Moment im Kopf des Hundes?

Was Dein Hund wirklich denkt

Dein Hund denkt wahrscheinlich: „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache, aber mein Mensch ignoriert es“ oder „Der andere Hund bedroht mich, und jetzt gehen wir auch noch direkt auf ihn zu.“ Dein Hund kann nicht sehen, dass der andere Hund an der Leine ist und dass die Situation sicher ist. Das Ergebnis: Dein Hund beginnt zu glauben, dass Du die Situation falsch einschätzt. Wenn das immer wieder passiert, wird er beginnen, die Kontrolle zu übernehmen, um sich selbst zu schützen.

Das Vertrauen im Training aufbauen

Im Training geht es also darum, Deinem Hund beizubringen, dass er Dir vertrauen kann. Du musst ihm zeigen, dass er nichts selbst klären muss, weil Du die Situation immer unter Kontrolle hast. Das bedeutet, Du musst lernen, sowohl Deinen Hund als auch die anderen Hunde in der Umgebung richtig zu lesen und einzuschätzen. Dieser Lernprozess kann einige Wochen in Anspruch nehmen, aber mit dieser Grundlage wird das restliche Training wesentlich leichter.

Fazit: Sei der „souveräne Teamchef“

Als Hundehalter ist Deine wichtigste Aufgabe, eine klare und ruhige Führung zu übernehmen. Dein Hund braucht Sicherheit und Vertrauen in Dich. Er muss wissen, dass er sich in jeder Situation auf Dich verlassen kann. Wenn Du diese Rolle des „Teamchefs“ mit Souveränität und Geduld übernimmst, wirst Du feststellen, dass Dein Hund entspannter wird und sich immer sicherer fühlt. Denn letztlich bedeutet ein selbstbewusster Hund, der die Verantwortung nicht selbst übernehmen muss, ein glücklicher Hund – und ein harmonisches Miteinander für Euch beide.

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