staubsauger

Mein Hund ist ein Staubsauger

Ein häufiges Phänomen, das viele Hundebesitzer kennen, ist der „Staubsaugerhund“ – ein Hund, der jedes noch so kleine Stückchen Futter oder anderen Kram vom Boden aufsammelt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich sein, wenn der Hund etwas aufnimmt, das er nicht fressen sollte. Doch wie geht man am besten mit diesem Verhalten um?

Oft reagieren Hundebesitzer reflexartig und versuchen, ihren Hund mit einem lauten „Nein!“ oder „Pfui!“ davon abzuhalten, etwas vom Boden zu nehmen. In vielen Fällen wird dem Hund sogar das, was er bereits im Maul hat, wieder weggenommen. Diese Reaktion mag zunächst aus dem Impuls heraus sinnvoll erscheinen, aber sie hat ihre Tücken.

Warum die „Nein“-Strategie nicht funktioniert

Die häufigste Reaktion bei einem „Staubsaugerhund“ ist das Schimpfen oder das Abreißen von gefundener Nahrung. Das Problem dabei ist, dass der Hund nicht wirklich lernt, dass er keine Nahrung vom Boden aufnehmen soll. Was er stattdessen lernt, ist, dass er in der Nähe seines Halters nichts vom Boden nehmen darf – zumindest nicht, wenn der Halter ihn dabei sieht.

Der Hund wird also im Laufe der Zeit immer geübter darin, schneller und geschickter zu werden, wenn es darum geht, Futter oder andere Leckereien vom Boden zu schnappen. In vielen Fällen nimmt der Hund das „Gefundene“ einfach schneller auf, wenn der Halter nicht hinschaut. Und das führt zu einer gefährlichen Situation: Das Training mit „Nein“ oder „Pfui“ verliert an Effektivität, wenn der Hund lernt, dass er unbehelligt fressen kann, wenn der Halter nicht in der Nähe ist.

Was ist die Lösung?

Die Lösung liegt nicht darin, den Hund ständig zu ermahnen und ihm das, was er findet, wegzunehmen. Stattdessen geht es darum, systematisch an diesem Verhalten zu arbeiten und es positiv zu beeinflussen. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, deinem Hund beizubringen, dass er nichts vom Boden nehmen sollte:

  1. Aufmerksamkeit und Prävention: Der erste Schritt ist, sich bewusst zu machen, wann und wo dein Hund Dinge vom Boden aufnimmt. Achte besonders auf Orte, an denen der Hund häufig etwas findet – sei es während Spaziergängen, beim Spielen im Garten oder im Haushalt. Prävention ist der Schlüssel! Versuche, deinen Hund aktiv abzulenken, bevor er überhaupt die Chance hat, etwas zu fressen.

  2. Trainiere die „Lass es“-Kommandos: Ein starkes „Lass es“-Signal ist von großer Bedeutung. Das bedeutet, dass dein Hund lernen muss, auf Kommando zu stoppen, bevor er etwas aufnimmt. Übe das Kommando an harmlosen Gegenständen, bevor du es in der realen Situation anwendest. Belohne deinen Hund sofort, wenn er aufhört, etwas aufzunehmen.

  3. Ablenkung und Belohnung: Schaffe Alternativen! Dein Hund soll nicht nur lernen, dass er nichts vom Boden aufnehmen soll, sondern auch, dass er für gutes Verhalten belohnt wird. Wenn er etwas aufnimmt, aber das „Lass es“-Signal befolgt und sich von dir abwendet, belohne ihn mit einem Leckerchen oder Spielzeug. Auf diese Weise verbindet er das Nicht-Aufnehmen von Bodenfunden mit etwas Positivem.

  4. Verstärkung durch Geduld: Wiederhole diese Übungen regelmäßig, sowohl zu Hause als auch im Freien. Es wird Zeit und Geduld erfordern, aber dein Hund wird allmählich lernen, dass das Aufnehmen von Dingen vom Boden keine gute Idee ist – vor allem, wenn er stattdessen mit dir zusammenarbeitet.

Fazit: Gelassenheit und konsequentes Training

Es ist wichtig, nicht in Panik oder Ärger zu geraten, wenn dein Hund etwas aufnimmt. Vielmehr solltest du ruhig bleiben und systematisch an diesem Verhalten arbeiten. Statt mit Schimpfen und Strafen zu reagieren, ist es viel effektiver, den Hund positiv zu lenken und ihm Alternativen anzubieten. Denn nur so wird dein Hund verstehen, dass es sich lohnt, das „gefundenes Fressen“ zu ignorieren und sich auf dich und die Belohnungen zu konzentrieren.

Geduld, Konsequenz und positive Verstärkung sind der Schlüssel zu einem Hund, der nicht mehr als „Staubsauger“ durchs Leben geht!

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner