traumhund

Der „Traumhund“

Oft treten Kunden an mich heran, weil sie Unterstützung bei der „richtigen Hundewahl“ benötigen.

Meist hat man sich in ein gewisses Aussehen verliebt oder glaubt, dass ein Hund in einer gewissen Größe einfach „praktisch“ ist.

Dagegen ist auch erst einmal gar nichts einzuwenden. Ich habe selbst schon diverse Hunde kennen gelernt, die im ersten Moment das Gefühl von „Traumhund“ ausgelöst haben. Nun aber das große ABER:

Die ersten Fragen, die sich jeder baldige Hundebesitzer stellen sollte sind:

Wer bin ich? Wie sieht mein Alltag aus? Inwieweit bin ich sportlich tätig? Muss der Hund auch mal alleine bleiben können? Muss er mit zur Arbeit? Muss er sich viel Kontakt mit Fremden gefallen lassen? 

Glaube bitte nicht, dass sich nur durch einen vierbeinigen Familienzuwachs plötzlich alles ändert. Die ersten Wochen, vielleicht die ersten Monate, aber nicht auf Dauer. Spätestens, wenn die erste Euphorie verflogen und der normale Alltag eingetreten ist, fangen oft die ersten Probleme an.

Daher ist es im Vorfeld wichtig, sich darüber Gedanken zu machen wie die nächsten 12-16 Jahre gestaltet werden sollen. 

Ist man bereits sportlich sehr aktiv, spricht natürlich nichts dagegen, sich dafür einen passenden Begleiter zu suchen. Verwerfe aber den Gedanken, dass ein Husky automatisch aus einem Couchpotatoe einen Spitzensportler macht.

 Natürlich ist jeder Hund unterschiedlich. Ich habe schon Hütehunde kennengelernt, die perfekte Familienhunde gewesen wären, während Geschwister aus dem selben Wurf komplette Workaholics waren. Ebenso habe ich auch schon einen Kangal kennen gelernt, der in einem Mehrfamilienhaus wohnte, dabei völlig ausgeglichen war und keinerlei Schutz- bzw Wachtrieb entwickelt hat.

Man sollte sich aber bei der Hundewahl immer auf das „Schlimmste“ gefasst machen:

Ein Hütehund, der jeden Tag an Schafen & Co gearbeitet werden muss. Ein Herdenschutzhund, der einen stark ausgeprägten Schutz- und Wachtrieb hat. Ein Terrier, der alles jagt, was er zu Gesicht bekommt. Oder z.B. ein ehemaliger Straßenhund, der sich nie wirklich an einen Menschen binden wird.

Wenn man dann immer noch der Meinung ist, dass ein solcher Hund in das eigene Leben passt, hat man „seinen Hund“ gefunden.

Nun ist „das Kind aber schon in den Brunnen gefallen“? Der liebe kleine Jack-Russel-Terrier jagt Autos hinterher? Der Border Collie zwickt die Kinder in die Beine und treibt sie zusammen?

Man wird einem Border Collie nie den Hütetrieb, einem Terrier nie den Jagdtrieb verbieten, geschweige denn aberziehen können. Dennoch kann man den jeweiligen Trieb in andere Bahnen lenken, um ein entspannteres Miteinander zu erreichen.

Durch verschiedene Managementmaßnahmen lässt sich ein triebiger Hund besser „unter Kontrolle“ bringen, ohne dass man ihn dafür verbiegen muss. Er soll, nein er MUSS seinen Trieb ausleben dürfen. Aber Du entscheidest wann und wo.

Falls Du also vor diesem „Problem“ stehen solltest, dass Dir der Hüte-/Jagd-/Schutztrieb Deines Hundes über den Kopf wächst, scheue Dich nicht mich anzurufen.

Zusammen werden wir einen Weg finden,  aus Deinem „unzufriedenen Spezialisten“ einen händelbaren Hund zu machen, ohne seine Gene zu missachten.

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