rueckruf

Die 21. häufigsten Fehler beim Rückruftraining

Warum will der Rückruf einfach nicht funktionieren? Manchmal liegt es an kleinen unscheinbaren Fehlern, denen man sich selbst gar nicht bewusst ist:

1. Es wird erst etwas getan, nachdem der Hund bereits „Nicht-Kommen“ mit Spaß assoziiert hat. (Also zu spät)

2. Welpen-Fehlglaube: Durch das altersbedingte schnelle Folgen des Welpen glauben viele Hundebesitzer, ihr Hund beherrsche den Rückruf schon.

3. Durch große Freiheiten erlebt der Hund Wohlbefinden und Freude in größerer Distanz zum Halter.

4. Die Halter haben Angst vor dem Ableinen: Der Welpe und Junghund wird dauerhaft an der Leine geführt. Ein Abruftraining wird verschoben auf später.

5. Das Abrufsignal ist nicht in einem Training mit dem Herankommen verknüpft worden: Der Hund weiß also gar nicht, was er tun soll, wenn er das Signal bekommt.

6. Mangel an Definition: Das Ziel für den Rückruf ist unklar für den Menschen und den Hund.

7. Es kommt zu einer Vermengung verschiedener Abrufsignale mit unterschiedlichen Bedeutungen, z.B. „Komm“ für das Herkommen, Mitkommen oder sich von etwas entfernen; „Hier“ für das Rankommen oder nahe beim Menschen laufen usw.

8. Intonationsfehler beim Rufen. Das Signal im Training klingt anders als im Ernstfall: Das „Hier“ wird bei Sichtung eines Rehs zu einem Hinweis „Da ist ein Reh“, während im Training eine andere, entspannte Stimmlage benutzt wird.

9. Hund und Mensch haben eine unterschiedliche Wahrnehmung. Dies kann dazu führen, dass der Hund glaubt (nach seiner Definition), dass er schon da sei. Der Mensch den Abstand aber noch als zu groß empfindet. Sie nehmen Nähe und Weite unterschiedlich wahr.

10. Das Rückrufsignal wird bedeutungslos bzw. bekommt für den Hund bei wiederholtem Einsatz nur noch die Information, wo sich sein Mensch jetzt gerade aufhält.

11. Der Hund wird bei guter Leistung zu gering verstärkt: Der Hund wird gar nicht oder falsch belohnt.

12. Die geplante Verstärkung ist in Wirklichkeit eine Strafe, z.B. Über-den-Kopf-Streicheln.

13. Es wurden Distanzstrafen (z.B. Elektrohalsband, Sprühhalsband) angewendet und auch 
noch falsch eingesetzt. Somit kam es in der Folge zu Fehlverknüpfungen.

14. Für den Hund hat es unangenehme Folgen, wenn er kommt: Er wird z.B. gerufen, nachdem der Halter den durchwühlten Müllsack in der Wohnung gefunden hat und beim Kommen dann bestraft/ausgeschimpft.

15. Für den Hund ist der Spaß vorbei, wenn er zum Halter kommt: Z.B. wird er an kurzer Leine weitergeführt, wenn er sich von anderen Hunden hat abrufen lassen.

16. An konkurrierenden Motivationen (Wild, andere Hunde, usw.) wird nicht separat trainiert.

17. Bei ängstlichen Hunden wird nicht zuvor die Angst vor dem (eigenen) Menschen durch 
Desensibilisierung oder Gegenkonditionierung genommen.

18. Der Mensch sendet unbewusst Drohsignale beim Rückruf aus.

19. Der Glaube an das Funktionieren ist beim Menschen nicht vorhanden und daher strahlt er eine geringe Motivation oder gar Hilflosigkeit aus.

20. Es wird ohne einzelnes Vortraining gleichzeitig mit mehreren Hunden trainiert.

21. Der Hund ist unausgelastet: Er soll zurückkommen unter dem Stress der Unterforderung, obwohl er dafür gerade ein Ventil gefunden hat.

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