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Welpenschutz – Mythos oder Realität?

„Welpenschutz“ – ein Begriff, der unter Hundehaltern immer wieder auftaucht. Viele gehen davon aus, dass ein Welpe auf Spaziergängen oder im Spiel mit erwachsenen Hunden grundsätzlich geschützt wird. Der Glaube, dass erwachsene Hunde einen Welpen instinktiv nicht angreifen oder ihm nichts tun, ist weit verbreitet. Doch diese Annahme ist gefährlich und könnte im Ernstfall für den Welpen fatale Folgen haben.

Der Ursprung des Begriffs:

Die Vorstellung eines „Welpenschutzes“ stammt ursprünglich aus Beobachtungen des Verhaltens von Wölfen. Wissenschaftler haben den Umgang von Wolfseltern mit ihren Welpen in den ersten Lebenswochen studiert. In dieser Zeit sind die Welpen noch klein und unsicher, aber ihre Eltern behandeln sie mit großer Geduld. Sie dürfen viel mehr Freiheiten genießen als andere Mitglieder des Rudels. Diese „Narrenfreiheit“ innerhalb der Familie wurde als „Welpenschutz“ bezeichnet.

Doch was viele nicht wissen: Dieser Schutz gilt ausschließlich innerhalb des eigenen Rudels, und zwar nur in den ersten Lebenswochen – maximal bis zur achten Lebenswoche. Danach lernen die jungen Wölfe, welche Verhaltensregeln und Grenzen im Rudel existieren. Ab diesem Zeitpunkt gibt es keinen besonderen „Schutz“ mehr – und das gilt auch für den Hund.

Welpenschutz beim Hund – eine falsche Vorstellung

Im Falle von Haushunden existiert der „Welpenschutz“ – wenn überhaupt – ebenfalls nur innerhalb der eigenen Familie, also innerhalb des Rudels aus Mutter, Vater und Geschwistern. Wenn der Welpe jedoch im Alter von 8-12 Wochen zu seinen neuen Menschen zieht, ist der Schutz innerhalb der eigenen Familie bereits vorbei. In dieser Zeit sind die Welpen auf die Erziehung und den Umgang mit den Menschen angewiesen. Sie lernen hier, wie sie sich in der neuen Umgebung und im Kontakt mit anderen Hunden verhalten sollen.

Fremde Hunde und Welpen – Vorsicht ist geboten!

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Welpen bei fremden, erwachsenen Hunden automatisch geschützt sind. Auch wenn es in manchen Fällen vorkommen kann, dass sich ein erwachsener Hund gut mit einem jungen Hund versteht und geduldig mit ihm umgeht, gibt es keine Garantie, dass der Welpe dabei immer sicher ist. Ein erwachsener Hund kann in einer bestimmten Situation unberechenbar reagieren – sei es aufgrund von Angst, Stress oder territorialem Verhalten.

Deshalb sollte immer Vorsicht geboten sein, wenn Welpen auf fremde Hunde treffen. Der „Welpenschutz“, wie er oft vermutet wird, existiert in der Realität nicht. Es ist wichtig, dass Welpen richtig sozialisiert werden und ihre ersten Begegnungen mit anderen Hunden unter sicheren und kontrollierten Bedingungen stattfinden.

Fazit:

Welpenschutz ist ein Mythos, der oft zu falschen Annahmen führt. Zwar gibt es in den ersten Lebenswochen eine Art „Schutz“ innerhalb des eigenen Rudels, aber dieser endet schnell, wenn der Welpe in seine neue Familie kommt oder fremde Hunde trifft. Als Hundehalter sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass jeder Hund – ob Welpe oder Erwachsener – individuell ist. Es ist unerlässlich, Welpen behutsam und sicher in den Kontakt mit anderen Hunden einzuführen, um Missverständnisse und mögliche Gefahren zu vermeiden.

Seid immer wachsam, wenn euer Welpe auf andere Hunde trifft, und sorgt für eine sichere und positive Sozialisation.

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